Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

Das Landschaftswunderland

Gaumenfreuden

Das über 1.000-jährige Bautzen an der Spree hat eins der charaktervollsten mittelalterlichen Stadtbilder Deutschlands. Die alte Hauptstadt der Oberlausitz kann auf vielerlei Weise erlebt werden.

Ob zu Wurst oder bei der Zubereitung deftiger Speisen, Bautz´ner Senf kommt in unzähligen Küchen zum Einsatz. Tatsächlich ist der „mittelscharfe“ die beliebteste Senfsorte im Osten, mit einem Marktanteil von rund 65 Prozent. Vor über 60 Jahren wurde die Speisenwürze erstmals hier hergestellt, damals im „Volkseigenen Lebensmittelbetrieb“. Heute wird  Bautzens bekanntestes Produkt mit originaler Rezeptur im Ortsteil Kleinwelka produziert. Neue ebenso leckere Sorten leisten dem „mittelscharfen“ Gesellschaft. Mit dem würzigen Markenzeichen zubereitet sind auch diverse Gerichte, die Gäste auf den Speisekarten zahlreicher Lokale in Bautzen finden. Und das nicht nur während der „Senfwochen“, die in der letzten August- und ersten Septemberwoche stattfinden. Zwei Spezialgeschäfte verkaufen Senf und lassen Kunden auch gern kosten. Matthias-Corvinus-Senf hat z. B. eine Paprika-Chili-Note. Sein Namensgeber war ungarischer König und im 15. Jhd. zugleich Landesherr der Lausitz. Ein Denkmal verewigt ihn am Eingangsturm der Ortenburg.

2015 wurde die Senflandschaft in Bautzen noch bunter, denn die historische Hammermühle startete eine eigene Senfproduktion. Die Öl-, Mahl- und Senfmühle  ist seit 1888 in Familienbesitz, ist lebendiges Zeugnis eines jahrhundertealten Handwerks. Bei Führungen kann man alles hautnah sehen, nur selten ist funktionierende Technik so komplett erhalten geblieben. Im traditionellen Kaltmahlverfahren entsteht auf Granitsteinen schmackhafter Heinke`s Senf. Im Mühlenladen können neben Senf auch z.B. Leinöl, Marmeladen, Kuchen und Brot aus dem Holzbackofen erworben werden.

Stationen des „Kulinarischen Spaziergangs“ in der ersten Jahreshälfte sind das sorbische Restaurant Wjelbik, das Haseneck, der Burghof und Zum Karasek. Jedes Lokal trägt seinen Teil zu einem gut abgestimmten 4-Gänge-Menü bei, das Gäste an einem Abend genießen. Für Suppe, warmes Zwischengericht, Hauptgang und Dessert wechseln sie jeweils den Ort und schlendern dabei durch die romantische Altstadt Bautzens.

Die Stadt bietet noch mehr Gaumenfreuden, etwa das „Bautzener Kupfer“, ein rotblondes Spezialbier, oder das „Mättig-Brot“. Welches mit Roggenschrot, Leinsamen, Kürbiskernen und Walnüssen gebacken wird. Der Arzt und Ratsherr Mättig stiftete im 17. Jhd. jungen Leuten Studium oder Schulbesuch. Sein Haus nahe dem Hauptmarkt liegt am „Bautzener Geschichtspfad“, der Türme, Bastionen, Tore, Kirchen, Museen und andere markante Orte miteinander verbindet.